Von verschiedenen religiösen Gruppen werden immer wieder Argumente gegen die Dreieinigkeit vorgebracht. Hier soll auf einige dieser Argumente eine Antwort geben werden:
Immer wieder wird behauptet es gäbe auch bei heidnischen Göttern eine Dreieinigkeit und die Christen hätten diese Vorstellung übernommen. So werden zum Beispiel Jupiter, Juno und Minerva oder Osiris, Isis, und Horus genannt.
Der wichtige Unterschied dabei ist, dass bei diesen Göttern von 3 verschiedenen Göttern die Rede ist, die eine Einheit bilden - es sind Triaden.
In der Dreieinigkeit ist nur von einem einzigen Gott die Rede, der aber eine Einheit aus 3 wesensgleichen Personen ist. Triaden sind eine Einheit aus drei Göttern, die Dreieinigkeit ist ein Gott oder eine göttliche Einheit aus 3 Personen. Wer römische oder ägyptische Triaden mit dem dreieinen Gott vergleicht, begeht einen Kategoriefehler und hat offensichtlich keine Ahnung vom Konzept der Dreieinigkeit.
Galater 3,20 Ein Mittler aber ist nicht [Mittler] von einem; Gott aber ist einer.
Zeugen Jehovas z.B beziehen "einer" auf eine einzige Person und lesen somit hier, dass Gott nur eine einzige Person sei.
Es kann jedoch auch ebenso gut bedeuten, dass es nur ein Gott ist, unabhängig davon, ob dieser eine Gott eine Einheit oder nur eine Person ist. Dazu sollte man auch beachten, dass das gr. Wort eis auch in Markus 12,29 verwendet wird, wo 5.Mose 6,4 zitiert wird und das hebr. echad mit eis übersetzt wird. Es wird also auch verwendet, um ein hebr. Wort zu übersetzen, welches eine Einheit bezeichnet.
Somit kann zumindest nicht ausgeschlossen werden, dass hier von einem dreieinen Gott geschrieben wird.
Johannes 17,3 Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.
Besonders Zeugen Jehovas führen diesen Vers gerne gegen die Gottheit Jesu an. Sie sind der Ansicht, Jesus würde den Vater hier als den einzigen wahren Gott bezeichnen. Doch das ist nicht zutreffend:
Die Formulierung "allein wahren" steht offensichtlich im Gegensatz zu falschen Götzen, nicht zu Jesus selbst, denn Ihn sollten sie nach Vers 3b ebenfalls erkennen. Weiter nennt sich Jesus zusammen mit Gott dem Vater als Quelle des ewigen Lebens, womit Er sich Gott wieder gleich macht.
Grammatikalisch bezieht sich "allein" auf "wahren", nicht auf den Vater. Würde es sich auf den Vater beziehen, müsste das gr. Wort für "allein" direkt auf den Vater bezogen sein. Doch das ist nicht der Fall, stattdessen bezieht es sich auf "wahren". Es gibt nur einen wahren Gott, - damit ist aber nicht gesagt, ob allein der Vater dieser Gott ist. Somit schließt sich Jesus nicht im Sinn einer Dreieinigkeit von der Gottheit aus. Das stellt Johannes später in seinem ersten Brief nochmal unmissverständlich klar:
1.Johannes 5,20 Wir wissen aber, dass der Sohn Gottes gekommen ist und uns Verständnis gegeben hat, damit wir den Wahrhaftigen erkennen. Und wir sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohn Jesus Christus. Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben.
Jesus Christus ist sowohl der Sohn Gottes des Vaters, als auch der wahrhaftige Gott, als Teil der göttlichen Wesenseinheit.
Es hält sich teilweise immer noch das Gerücht, die Dreieinigkeit sei im 4. Jahrhundert nach Christus bei einem Kirchenkonzil erfunden worden. Das kann zum einen durch die Bibel selbst widerlegt werden, aber auch durch Zitate früher Kirchenväter.
So schreibt Irenäus von Lyon im 2. Jahrhundert in seinem Werk "Erweis der apostolischen Verkündigung":
"Und es ist kein anderer Herrenname unter dem Himmel gegeben, durch den die Menschen Rettung finden, als der Name Gottes, der da ist Jesus Christus, der Sohn Gottes,..."
Zur Verdeutlichung: Der letzte Apostel Johannes starb 101 n. Chr. Irenäus von Lyon lebte etwa von 130 n. Chr. bis 202 n. Chr. Damit lebte Irenäus nur 29 Jahre nach Johannes.
Plinius der Jüngere (61/62 – 113/115 n. Chr.) berichtet ebenfalls:
„Sie versicherten, ihre ganze Schuld oder ihr Irrtum habe darin bestanden, dass sie sich regel-
mäßig an einem bestimmten Tag vor Dämmerung versammelten, um Christus als Gott ein Lied
darzubringen und sich durch Eid zu verpflichten – nicht etwa zu einem Verbrechen, sondern
zur Unterlassung von Diebstahl, Raub, Ehebruch, Treulosigkeit, Unterschlagung von anvertrau-
tem Gut“ (Epistula X/96; 109 - 111 n. Chr. geschrieben).
Plinius berichtet nicht nur, dass die Christen im frühen zweiten Jahrhundert nach ihrer eigenen Aussage Jesus als Gott sahen, sondern dass sie Ihn auch verehrten, was auch wieder auf Seine Gottheit hinausläuft, da es sonst Götzendienst wäre.
Cyprian von Karthago (200-258) schreibt in "Über die Einheit der katholischen Kirche" im 6. Kapitel:
"Der Herr sagt. "Ich und der Vater sind eins" Und wiederum, steht über den Vater und den Sohn und den Heiligen Geist geschrieben:" Und diese drei sind eins!"
Bei dem erwähnten Konzil wurde lediglich die von Anfang an bestehende Dreieinigkeitslehre nochmal explizit als solche festgelegt, da inzwischen auch Irrlehren diesbezüglich aufgetreten waren.
Kolosser 1,15 Dieser ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene, der über aller Schöpfung ist.
Für sich allein betrachtet könnte dieser Vers dafür sprechen, dass Jesus geschaffen wurde und somit nicht Gott wäre. Wenn man jedoch weiter liest, ändert sich dieses Bild:
16 Denn in ihm ist alles erschaffen worden, was im Himmel und was auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, seien es Throne oder Herrschaften oder Fürstentümer oder Gewalten: Alles ist durch ihn und für ihn geschaffen;
17 und er ist vor allem, und alles hat seinen Bestand in ihm.
Ausnahmslos alles, was geschaffen wurde, wurde durch Jesus geschaffen. Damit muss Er selber logischer Weise ohne Anfang sein (siehe auch Joh. 1,3), was wieder auf Seine Gottheit hinausläuft. "Erstgeboren" bezeichnet in dem Kontext also die Vorrangstellung, die Jesus gegenüber der Schöpfung hat, nicht, dass Er das erste geschaffene Wesen wäre. (der erstgeborne Sohn war in der jüdischen Kultur der Haupterbe)
Eine weitere Stelle, wo "Erstgeborene" nur verwendet wird, um die Vorrangstellung zu bezeichnen, ist Hiob 18:
13 Es verzehrt die Glieder seines Leibes; der Erstgeborene des Todes zehrt seine Glieder auf.
Auch hier handelt es sich offensichtlich nicht wörtlich um ein als erstes geschaffenes oder geborenes Wesen.
Gelegentlich wird die Frage gestellt, wie Jesus Gott sein und trotzdem sterben konnte, wenn Gott doch unsterblich ist. Hier müssen wir erstmal den Tod definieren, um dann festzustellen, warum Gott nach dieser Definition nicht sterben kann:
Wie in dem Artikel "Leben und Tod" dargelegt, beschreibt die Bibel drei Arten des Todes:
Warum kann Gott nun nach diesen Definitionen nicht sterben? Am einfachsten ist das bei dem biologischen Tod: Da Gott im Normalzustand Geist ist und keinen Körper hat, kann Er auch nicht biologisch sterben. Um geistlich zu sterben, müsste Gott sündigen. Doch das ist einem durch und durch gerechten Gott einfach nicht möglich. (Siehe der Artikel "Allmacht") Gott kann nicht in sich selbst uneins sein, indem Er sich von sich selbst trennt.
Nun müssen wir betrachten in welchem Zustand Jesus war und wie Er starb: Jesus wurde Mensch und konnte somit biologisch sterben. Da Jesus aber als Geistwesen von Ewigkeit her existiert (Joh. 8,58) und eben dieser göttliche Geist in Jesu Körper war, konnte Jesus trotzdem Gott sein.
Jesus starb auch geistlich, indem Er die Sünde der Welt auf sich nahm. Durch diese - die Er aber nicht selber begangen hatte - war Jesus eine Zeit lang von Gott dem Vater getrennt.
Gott kann nicht sterben, da Er Geist ist und Sein Wesen dies nicht zulässt. Eben damit Er trotzdem für unsere Sünde sterben konnte, musste Jesus vorübergehend Mensch werden. Das widerspricht jedoch nicht Seiner Gottheit, da Er als Geistwesen nach wie vor unsterblich ist und niemals selber aktiv gesündigt hat.
Markus 10,17 Und als er auf den Weg hinausging, lief einer herzu, fiel vor ihm auf die Knie und fragte ihn: Guter Meister, was soll ich tun, um das ewige Leben zu erben?
18 Jesus aber sprach zu ihm: Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als Gott allein!
Zeugen Jehovas und Muslime verstehen die Stelle so, Jesus würde von sich sagen nicht gut zu sein und somit nicht Gott sein. Doch schauen wir uns das genauer an:
Der Mann spricht Jesus mit "Meister" an und fragt Ihn, was er tun muss, um das ewige Leben zu erben. Er sieht in Jesus also nur einen Menschen, der es geschafft hat gut zu sein und in dieser Annahme stellt er seine Frage. Dieses Denken korrigiert Jesus sofort: Wenn Jesus nach Ansicht des Mannes nur ein Mensch ist, kann er auch nicht gut sein. Jesus behauptet also nicht von Sich nicht gut zu sein, Er fragt lediglich, warum er Ihn gut nennt, wenn Jesus seiner Meinung nach doch nur ein Mensch ist.
Hätte der Mann in Jesus den Messias gesehen, hätte Dieser wohl nicht so reagiert.
Weitere Argumente werden demnächst ergänzt.