Eine oft gestellte und oft beantwortete Frage: Warum lässt Gott Leid zu?
Warum lässt Er Kriege zu, warum lässt Er Menschen hungern, warum gehen Familien auseinander, warum lässt Er so viel Ungerechtigkeit zu? Wie ist das mit Seiner Liebe vereinbar?
Viele Menschen haben sich diese Fragen schon gestellt und viele stellen sie noch. - die einen um den Glauben an Gott zu kritisieren, andere, weil sie ehrlich nach Antworten suchen. Für letztere ist dieser Artikel.
All das Leid und die Ungerechtigkeit waren nicht von Gott geplant. Anfangs sah es nach der Bibel so aus:
1.Mose 1,31 Und Gott sah alles, was er gemacht hatte; und siehe, es war sehr gut. Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: der sechste Tag.
Gott hatte eine perfekte Welt geschaffen. Nichts Schlechtes existierte. Bis sich Eva von Satan zur ersten Sünde verführen ließ und auch Adam sich zur Sünde verführen ließ. Gott ist heilig und absolut gerecht. Diese eine Verfehlung reichte, um sie von Gottes vollkommenem Wesen zu trennen.
Sie mussten den Garten verlassen und sich von nun an "mit Mühe" ernähren. Alles schlechte und Leid sind die Folge der ersten Sünde. Leid ist das Resultat der Auflehnung gegen Gott. Mit der Sünde war und ist der Mensch von Gott getrennt. Auch wollten viele Menschen nichts mehr mit Gott zu tun haben - und so nahm das Unheil seinen Lauf.
Da sich der Mensch von Gott abgewendet hat, kam auch das Leid in die Welt. Dazu kommt noch, dass Satan jetzt auch mehr Wirkungsfreiraum hatte und hat.
Gott zwingt sich uns nicht auf. Eben weil Er uns liebt, greift Er im Großen und Ganzen (noch) nicht ein. Was wäre das auch für eine Liebe, wenn Er uns zwingen würde? Zwang hat Widerstand zur Folge, es wäre eine einseitige Beziehung - genau das, was Gott nicht möchte.
Das sieht man am Beispiel von Israel: Wenn sie Gott gefolgt sind, ging es ihnen gut. Wenn sie sich jedoch von Gott abwandten, ging es ihnen schlecht:
Jesaja 59, 1 Siehe, die Hand des HERRN ist nicht zu kurz zum Retten und sein Ohr nicht zu schwer zum Hören;
2 sondern eure Missetaten trennen euch von eurem Gott, und eure Sünden verbergen sein Angesicht vor euch, dass er nicht hört!
Gott lässt Leid in dieser Welt zu, weil Er sich aus Liebe nicht aufzwingt und unsere Sünde - die Ursache von Leid - uns von dem absolut heiligen und gerechtem Gott trennt.
Aber das ist nicht das Ende. Gott hat uns zwei Dinge versprochen:
Psalm 34, 19 Der HERR ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind, und er hilft denen, die zerschlagenen Geistes sind.
Psalm 68, 20 Gepriesen sei der Herr! Tag für Tag trägt er unsere Last, Gott ist unser Heil! (Sela.)
Jesaja 51, 12 Ich, ich bin es, der euch tröstet.
2. Korinther 1, 3 Gelobt sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott alles Trostes,
4 der uns tröstet in all unserer Bedrängnis, damit wir die trösten können, die in allerlei Bedrängnis sind, durch den Trost, mit dem wir selbst von Gott getröstet werden.
2. Korinther 7, 6 Aber Gott, der die Geringen tröstet, er tröstete uns durch die Ankunft des Titus;
1. Korinther 10, 13 Es hat euch bisher nur menschliche Versuchung betroffen. Gott aber ist treu; er wird nicht zulassen, dass ihr über euer Vermögen versucht werdet, sondern er wird zugleich mit der Versuchung auch den Ausgang schaffen, sodass ihr sie ertragen könnt.
Wenn es uns schlecht geht, dürfen wir damit zu unserem himmlischen Vater kommen. Und Er hilft. Vielleicht in anderen Zeiträumen und auf andere Weise, als wir möchten, aber Er hilft. Wo ein Christ durch Leid muss, trägt unser Herr Jesus mit, schenkt Kraft, Mut und Hoffnung.
Das hat z.B Pastor Medhi Dibaj erlebt. Er war im Iran für 9 Jahre wegen seinem Glauben im Gefängnis. Kurz vor Ende seiner Haftzeit musste er vor Gericht erscheinen. In seiner Verteidigungsrede schreibt er u.a:
"Alle schlechten Dinge, die mir widerfahren sind, haben sich zu meinem besten und zu meinem Gewinn gewendet, so sehr, dass ich mit Freude und Dankbarkeit erfüllt bin."
Woanders schreibt er wieder:
"Ich preise Gott, dass der Herr Jesus Christus in diesen sieben Jahren, die ich wegen meines Glaubens im Gefängnis verbracht habe, auf wunderbare Art und Weise meine Kraft war, und dass ich inmitten des Feuers nicht nur nahe bei Ihm bin, sondern vorwärts gehe. Er führt mich durch Wasser und Feuer. Er führt uns auf dem Weg des Kreuzes. Ja, Gott ist unsere Hilfe und Kraft, eine immer gegenwärtige Hilfe in Nöten."
Die Zitate habe ich aus dem Andachtsbuch "Mit Jesus im Feuerofen" entnommen.
Ein anderes ermutigendes Zeugnis hat die amerikanische christliche Sängerin Becky Isaacs, von der Band "The Isaacs":
Sie hatte über 11 Jahre Krebs. Als die Krankheit festgestellt wurde, sagten die Ärzte, sie würde wahrscheinlich blind werden und nicht älter als 40 Jahre werden. Sie ging von Arzt zu Arzt, aber nirgends konnte ihr wirklich geholfen werden. Sogar Wasser durfte ihre Haut nicht berühren.
Aber Gott war treu. Er heilte sie nicht sofort, aber Er half ihr durch diese Zeit, sie wurde nicht blind und nach 11 Jahren fing Gott an sie wieder gesund zu machen. Er versorgte sie auf wunderbare Weise mit dem nötigen Geld. Im Briefkasten fand sie 500 Dollar, in ihrer Gitarrentasche 100 Dollar, jemand gab ihr die Hand und auf einmal hatte sie Geld in der Hand, sie öffnet ihre Bibel und 40 Dollar fielen aus der Bibel,...Inzwischen ist sie 47 und gesund.
Gott hat sie zwar nicht sofort geheilt, aber trotzdem durch die Zeit geholfen. Diese 11 Jahre haben ihren Glauben gestärkt und ihr ein Zeugnis beschert, das viele andere Christen ermutigen kann. Das Lied ist in der Zeit entstanden:
Zum Schluss hat Gott verheißen wiederzukommen und den Anfangszustand wieder herzustellen:
Offenbarung 21, 1 Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr.
2 Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann.
3 Und ich hörte eine große Stimme von dem Thron her, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden seine Völker sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein;
4 und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.
Gott lässt Leid zu, weil Er gerecht ist und sich nicht aufzwingt. Wir sind selber für unsere Lage verantwortlich. Gott hätte jedes Recht gehabt sich gänzlich von uns abzuwenden. Doch das tat Er nicht. Er ist weiterhin für die da, die mit und für Ihn leben möchten.
Gott bewahrt seine Kinder nicht immer vor dem Leid, aber Er trägt garantiert durch, tröstet und hilft. Man muss es nur zulassen. Dadurch kann wieder der Glaube und die Beziehung zum Herrn gestärkt werden.
Zum Abschluss noch ein ermutigendes Lied von den Isaacs. Die Familie singt aus Erfahrung. Neben dem Zeugnis von der Tochter Becky, hat die Großmutter(Jüdin) den Holocaust überlebt, die Mutter Lily wurde von ihrem Mann verlassen und die andere Tochter Sonya hat ein Baby verloren. Die Familie weiß, wovon sie singt:
Ich hoffe dem ein oder anderem Fragenden mit diesen Worten geholfen und Mut gemacht zu haben.